Titelbild


Künstler-Monographie
Oskar Weiss
Bilder-Reise

256 Seiten,
davon 2 Falttafeln, gebunden,
durchgehend vierfarbig bebildert mit Begleittext von Susanne Heimgartner

Verlag Stämpfli

Fr. 68.-

ISBN 103-7272-1109-1
ISBN 13978-3-7272-1109-6


Künstler-Monographie
Ein Leben mit Bildern




Venedig Heitere Gelassenheit


Fred Zaugg schrieb am 4. Oktober 2006 im „Bund“ :

Bilder-Reise zum Mitreisen
Der 62-jährige Berner Künstler Oskar Weiss fasst sein Schaffen im ebenso prachtvollen wie intimen Band „Bilder-Reise“ zusammen.

Viele, die ihn zu kennen glauben, haben nur eine Seite gesehen, doch das Werk von Oskar Weiss ist vielseitig. In einem Künstlerbuch offereriert der „Bilder-Erfinder“, wie er sich nennt, nun einen Panoramablick auf sein Universum.

Reisen haben Routen, die auf der Landkarte nachvollzogen werden können. Bei Lebensreisen ist dies nicht so einfach. Zu den messbaren Ortsveränderungen kommen hier die Serpentinen der Leidenschaften, die Oasen der Träume und die Ballonflüge der Phantasie, welche nur dem Individuum vertraut sind. Den Künstlern bleibt es vorbehalten, auch von diesen Zonen Spuren zu hinterlassen, Bilder zu schaffen. Entsteht das Bedürfnis, den Mitmenschen Einblick zu gewähren in die Routen, die nicht nur Berechnung und Planung, sondern auch Zufall und Chaos spiegeln, so kann eine „Bilder-Reise“ entstehen, wie sie Oskar Weiss vorlegt.

Es könnte auch von einem „Bilder-Panorama“ gesprochen werden, in welchem Spitzenleistungen aneinander gereiht werden von freiem Aquarellschaffen bis zu Wandmalereien und zum Mahnmal auf dem jüdischen Friedhof in Bern; von Plakaten bis zu Ex Libris-Frontseiten und Menükarten; vom „Hippigschpängschttli“ in Peter Rebers Lied zu „Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama“ von Mani Matter und zu „Cocolino“, der kochenden Katze, hinter der sich Oskar Marti „Chrüter-Oski“ versteckt. Mit Oskar Weiss kämpft er für die gesunde Ernährung der Jugend.

Aber bereits das Umschlagbild zwingt zur Auseinandersetzung mit einem Künstler, der gleichzeitig ein Philosoph ist und des Menschen Position und Verhalten hinterfragt: „Die Welle“, Aquarell, Salz und Feder, 2001, wirft neben viel Wasser auch Fragen auf. Will uns Oskar Weiss vor der Realitätsferne des Ästheten im Vordergrund warnen, der ob der Schönheit der Welle seine Flucht verpasst ? Verschläft die Person im Strohhut, der längst davonfliegen müsste, ihren persönlichen Tsunami ? Der Fragen ob des Naturschauspiels, voller Dramatik und unbändiger Kraft wären mehr zu stellen. Vielleicht hat Oskar Weiss sich selber dargestellt, nicht der Welle harrend, sondern sich seiner Aquarelltechnik mit Salz erfreuend, welche die Darstellung der sprühenden und tobenden Welle erst ermöglicht hat. Sein zurücklehnen ist erlaubt.

Schon allein die freien spielerisch leicht erscheinenden, gleichzeitig jedoch von höchster Intensität des Arbeitsprozesses zeugenden Aquarelle machen das Buch zum Kleinod. Gemeint sind die Bilder des schauenden Oskar Weiss, der in Frankreich, in der Toscana, in Venedig, aber auch in der engeren Umgebung malt. Hier ist er auch Sammler, denn auf dem Humus des Erlebten und Erfahrenen entfaltet sich seine Phantasie, gedeiht sein wunderbar feiner Humor. Er kann auch bitterböse sein, wenn Faustblumen die „Blütezeit der Gewalt“ ankünden. Immer wieder sind es jedoch Poesie und Musik, welche die Richtung bestimmen.

Sprachliche Wegmarken

Einzigartig bleibt dabei die Offenheit, mit der uns Oskar Weiss auf seine Bilder-Reise mitnimmt. Seine jüdische Herkunft, seine Familie, seine Freunde, vor allem Kurt Heimann, seine Kollegen in verschiedenen Projekten haben ihren Anteil am Leben wie am Werk. Susanna Heimgartner hat als Autorin der Begleittexte keinen journalistischen oder kunsthistorischen Überbau geliefert, sondern sich mitnehmen lassen ins Erleben und setzt sprachliche Wegmarken, ohne damit den Lesenden eigene Wege zu Oskar Weiss zu verbauen. Zusammen mit dem Team des Stämpfli-Verlags (Peter Sennhauser, Sabine Friedli) und der Prolith wurde ein herausragendes Buch gestaltet.



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